Lackierung von Nutzfahrzeugen
FAQ Hier finden Sie Infos,Tipps,Tricks, hilfreiche Verarbeitungshinweise sowie nützliche Links.
Lackierung von Nutzfahrzeugen
Nutzfahrzeug ist nicht gleich Nutzfahrzeug.
Die Vielfältigkeit der Nutzfahrzeug-Lackierungen stellt an Lackprodukte spezielle Anforderungen. Es geht hierbei nicht mehr nur um Oberflächenschutz, sondern vielmehr um werbliche Aspekte. Darüber hinaus bestehen Nutzfahrzeuge nicht mehr ausschließlich aus Stahl, sondern es ist eine Vielzahl anderer Werkstoffe hinzugekommen. Diese sind z.B. Aluminium, UP-GF-Polyester, Coil-Coating beschichtete Bleche etc.. Diese Werkstoffe werden aus Gründen der Gewichtsersparnis, Haltbarkeit und auch Treibstoffersparnis vermehrt eingesetzt. Diese Vielfalt bringt auch neue Anforderungen an die Lackhersteller mit sich. Denn viele der Untergründe sind trotz der Erfüllung wichtiger Kriterien wie Haltbarkeit und Belastbarkeit oftmals problematischer zu beschichten als Stahl.
Wichtig ist also, dass man für jeden Werkstoff eine komplette Systemlösung anbieten kann. Die Beschichtungssysteme sollten heutzutage auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit interessant sein. Bei der Lackierung von NFZ-Fahrzeugen ist die Wahl des richtigen Produktes genauso wichtig wie die gründliche Vorbehandlung der Untergründe. Im Bereich der Decklacke zählt die Exklusivität sehr stark, wenn Nutzfahrzeuge als wirksames Werbemittel eingesetzt werden sollen. Selbst hochglänzende Metallic- oder Perlmutt-Lackierungen sind keine Seltenheit mehr. Im Bereich der Decklacke für Nutzfahrzeuge zählen festkörperreiche Materialien (HS Lacke)schon zum Produktprogramm.
Werkstattplanung am Beispiel eines Mischbetriebes.
Verschiedene Möglichkeiten der betrieblichen Ausstattung eignen sich für optimale Ergebnisse. Hierbei ist jedoch eine gewisse Mindestausstattung Voraussetzung. Je nach Leistungsanforderung und Investitionsbereitschaft bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Diese sollten im Einzelfall unter wichtigen Gesichtspunkten wie z.B. gewünschte Betriebsgröße, Anzahl der Beschäftigten, Durchgänge pro Tag etc. geklärt werden.
Wichtig wäre, dass die verschiedenen Arbeitsbereiche wie Reinigungsbereich, Lackiervorbereitung und Lackierbereich in einem Ablauf geplant werden. Das heißt, möglichst hintereinander liegend. Ideal wäre es, wenn hinter dem Lackierbereich ein Bereich zur Endmontage, also die Komplettierung der Fahrzeuge, folgen würde. Von besonderer Wichtigkeit bei der Lackierung von Nutzfahrzeugen ist die Lackierkabine. Da die zu lackierenden Objekte in Ihren Ausmaßen wesentlich größer sind als PKWs, müssen demzufolge die Spritzkabinen ebenfalls größer sein. Das bedeutet einen höheren Investitionsaufwand für Betriebsinhaber. Es gibt viele verschiedene Typen von Spritzkabinen für die Nutzfahrzeug-Lackierung. Die günstigste Möglichkeit ist eine diagonal be- bzw. entlüftete Version, bei der keine teuren Bodenarbeiten notwendig sind. Die teuerste Möglichkeit ist eine Version, die vom Arbeitsprinzip her an eine PKW-Spritzkabine erinnert (Zuluft von oben, Abluft durch Bodenkanäle). Sie kann mit Infrarot- Trockeneinheiten ausgestattet werden. Für welchen Typ Spritzkabine sich der Inhaber schließlich entscheidet, hängt auch wieder von Art und Umfang der Arbeiten ab.
Applikationstechniken
Ziel bei der Lackierung von Nutzfahrzeugen ist es, große Flächen rationell zu beschichten. Deswegen ist es nicht immer die beste Lösung, einen LKW mit einer konventionellen Spritzpistole zu lackieren. Aus diesem Grund ist es ratsam, bei der Beschichtung von großen Flächen Spritzgeräte zu verwenden, bei denen das Material zur Pistole gefördert wird. Zum Beispiel über Druckkessel, oder Membranpumpen, denn ein weiterer Vorteil bei diesen Spritzgeräten ist, dass man keinen störenden Becher an der Pistole hat. Somit ist sie wesentlich handlicher. Sogar das ursprünglich aus der Industrie bekannte luftlose Spritzen, das Airless-Spritzen, wird schon bei der Lackierung von Nutzfahrzeugen eingesetzt, zum Teil mit elektrostatischer Unterstützung. Doch auch im Falle der Applikationstechniken entscheiden letztendlich Art und Umfang der durchzuführenden Arbeiten über den Einsatz der Geräte.
Mögliche Untergründe im Nutzfahrzeugbau.
Aus Gründen der Gewichtsersparnis, Haltbarkeit und Treibstoff-Ersparnis werden im Nutzfahrzeugbau verschiedenartige Werkstoffe eingesetzt. Durch diese Entwicklung ist die Anforderung an die Lacktechnik mitgewachsen. Die Vielfalt neuer Untergründe bringt auch eine Vielzahl möglicher Probleme mit sich, denn trotz der Erfüllung aller Anforderungen bezüglich Haltbarkeit und Belastbarkeit sind sie oftmals problematischer zu beschichten als Stahl. Wichtig ist also die richtige Lösung für jeden Untergrund in Form von kompletten Systemlösungen. Hier soll gezeigt werden, wie vielfältig diemöglichen Untergründe generell und in Abhängigkeit von der Aufgabenstellung sein können.
Oberflächenbeschaffenheit.
Am Beispiel der Rauhtiefe wird verdeutlicht, wie eine mögliche Untergrundbeschaffenheit unterschiedliche Vorbehandlungstechniken erfordert. Hier ist die Auswahl des richtigen Produktes unerlässlich für ein optimales Endergebnis bzw. einen hochwertigen Korrosionsschutz. Im Falle einer hohen Rauhtiefe, z.B. auf gestrahlten Untergründen, ist ein hochfüllendes Material für den weiteren Aufbau notwendig. Im Falle einer geringen Rauhtiefe, z.B. auf geschliffenen Untergründen, ist ein wenig füllendes Material für den weiteren Aufbau geeignet.
Beschichtungsqualitäten.
Bei der Lackierung von Nutzfahrzeugen unterscheidet man zwei Arten von Systemaufbauten. Da wäre zum einen der 2-Schicht-Aufbau, der aus einem Grundierfüller besteht, welcher direkt auf den blanken Untergrund appliziert wird. Darauf folgt der Auftrag von Decklack, entweder mit einem 2K Acryllack, oder mit Basislack plus 2K Klarlack. Dieser Aufbau ist sehr rationell, je nach Produkteinsatz günstiger, aber leider nicht für jeden Untergrund anwendbar. Der 3-Schicht-Aufbau besteht aus einer Grundierung, einem Füller und dem Decklack. Hierbei können die Füller nicht ohne eine Grundierung vorweg eingesetzt werden. Als Decklack kommt ebenfalls wieder ein 2K Acryllack oder Basislack plus 2K Klarlack in Frage. Dieser Aufbau bietet einen hervorragenden Korrosionsschutz und ein perfektes Oberflächenfinish. Er ist auch auf jedem Untergrund einsetzbar. Der Lackierer bzw. der Kunde kann unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und der Anforderungen an Optik und Beständigkeit das für ihn beste System bestimmen.
Decklackbeschichtungen.
Übersicht der möglichen Decklackbeschichtungsarten, die bei der Lackierung von Nutzfahrzeugen vorkommen. Im Bereich der 2K-Acryl-Decklacksysteme gibt es neben der Medium Solid Technologie auch eine zukunftsorientierte High Solid Technologie. Es gibt also verschiedene Lackserien, unter denen gewählt werden kann. Hier verbinden sich Wirtschaftlichkeit, Exklusivität und die gewohnte hohe Qualität aus dem PKW-Bereich miteinander und lassen keine Wünsche offen. Selbst eine hochglänzende Metallic- oder Perlmutt-Lackierung läßt sich ohne weiteres herstellen. Das gezeigten Decklacksystem ist für jeden Bereich der NFZ-Lackierung einzusetzen.
Untergrundvorbehandlung und Beschichtung von Fahrerhäusern.
Bei der Lackierung von LKW-Fahrerhäusern werden zwei Bereiche unterschieden. Zum einen ist da das Umlackieren von neuen werksseitig lackierten Fahrerhäusern. Hier wird nach gründlichem Vorbereiten der Untergründe (Reinigen,Schleifen, Reinigen) ein Haftvermittler(Transparent Füller) aufgetragen, der nach einer kurzen Zwischentrocknung mit Decklack überlackiert wird. Der zweite Bereich ist das Neu- bzw. Umlackieren von gebrauchten Fahrerhäusern. Hier werden ebenfalls nach gründlichem Vorbereiten (Reinigen, Schleifen, Reinigen) eventuelle Korrosionsschäden mechanisch oder manuell entfernt. Der anschließende Lackieraufbau wird mit einer Grundierung (für Durchschliffstellen) und einem 2K Schleiffüller, der nach Trocknung und Zwischenschliff mit Decklack überarbeitet wird, durchgeführt.
Untergrunde von Chassis.
Bei der Lackierung von LKW-Chassis stößt man auf werksseitig z.B. mit Kunstharz, TPA oder Acryllack lackierte Chassis, die neu- oder umlackiert werden müssen. Des weiteren trifft man auf Untergründe wie Stahl, Aluminium oder verzinkten Stahl. Hier ist die Wahl des richtigen Produktsystems für den weiteren Erfolg entscheidend. Denn das Chassis ist beim LKW der Bereich, der am meisten beansprucht wird, z.B. durch Schmutz, Steinschläge, Fette und Teer.
Untergrundvorbehandlung von Chassis.
Bei bereits lackierten Chassis muss erst eine Reinigung mit dem Dampfstrahlgerät durchgeführt werden, um eventuelle Wachs-, Fett- oder Ölreste zu entfernen. Danach wird ein Lösemitteltest vollzogen, um festzustellen, ob es sich bei der bereits lackierten Fläche um einen lösemittelempfindlichen oder lösemittelfesten Untergrund handelt. Dieser Test ist unerlässlich für die Auswahl der weiteren Produkte. Nach entsprechender Vorbehandlung (Reinigen, Schleifen, Reinigen) kann der Beschichtungsaufbau folgen.
Untergrundbeschichtung von nicht lackierten Chassis.
Die Untergrundvorbehandlung von lackfreien Stahlchassis muss ebenfalls gründlich durchgeführt werden. Der Ablauf (Reinigen, Schleifen, Reinigen) ist der gleiche wie bei den anderen Untergründen, mit dem Unterschied, dass das Trennmittel gegen Schweißperlen besonders gründlich entfernt werden muss, da es sonst zu Haftungsstörungen kommen kann. Bei gestrahlten Untergründen beschränkt sich die Vorbehandlung auf gründliches Ausblasen der Strahlreste und anschließendes Abwaschen mit Entfettungsmittel. Die Vorbehandlung von nicht lackierten verzinkten Chassis erfolgt mit einer speziellen wasserverdünnbaren Lösung, das bei gleichzeitigem Einsatz von Schleifpad einen Schaum bildet. Dieser Schaum zeigt den richtigen Grad der Reinigung an. Auch hier gilt das gründliche nachwaschen und Aus- blasen als Vorbereitung zum Lackieren.
Untergrundbeschichtung von Stahlchassis.
Bei der Beschichtung von Stahlchassis, die nicht gestrahlt wurden, wird aufgrund der niedrigen Rauhtiefe ein 1K Haftgrund verwendet. Werden gestrahlte Stahlchassis beschichtet, muss aufgrund der hohen Rauhtiefe ein hochfüllender Grundierfüller eingesetzt werden. Die Decklackierung erfolgt in allen Fällen mit zum Teil speziellen Chassislacken.
Untergrundbeschichtung verzinkter Chassis.
Bei der Lackierung von verzinkten Chassis kann man zwischen zwei verschiedenen 2-Schicht-Aufbauten wählen. Wird auf verschiedenen Zinkuntergründen besonders gute Haftung gewünscht, empfiehlt sich der Einsatz eines EpoxyFüllgrund. Sollte der Einsatz von Airless bzw. Elektrostatic Spritzgeräten vorgesehen sein, und wird ein Schweißprüfzeugnis verlangt, dann empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen 2K Grundierfüllers.
Untergrundbeschichtung von Aluminium.
Aluminium als Werkstoff für LKW Chassis findet eher selten Anwendung. Dafür ist es aber als Beschichtungsträger, im Falle der Chassislackierung, gesondert von den anderen Aluminiumuntergründen zu sehen. Bei der Lackierung von geschliffenen Aluminiumchassis empfiehlt sich in Bezug auf Haftung und Korrosionsschutz in jedem Falle ein 3-Schicht-Aufbau. Die Haftung bzw. der Korrosionsschutz ist im Falle einer mechanischen Beschädigung (z.B. Steinschlag) mit einem 2-Schicht-Aufbau nicht zufriedenstellend gewährleistet.Als erste einer 3-Schichtlackierung kommt ein Säureprimerzum Einsatz dieser stellt die Verbindung zum Untergrund sicher. Bei gestrahlten Aluminiumchassis ist ein 2-Schichtaufbau mit einem EPOXY Grundierfüller möglich.
Decklackbeschichtungen von Chassis.
Die Decklackierung bei Chassis unterscheidet sich ein bißchen von der allgemeingültigen Decklackierung bei Nutzfahrzeugen. Es kommt zwar heutzutage schon vor, dass LKW-Chassis für eine Ausstellung in Metallic-Farbtönen lackiert werden, das ist aber eher die Ausnahme. Ansonsten wird bei der Lackierung von Chassis eine möglichst günstige Lackqualität gewünscht. Somit finden neben den bekannten 2K-Acryl-Decklacken (z.B. für besondere Farbtonwünsche) auch spezielle Chassislacke entweder in 1K oder 2K Qualität in diesem Bereich Anwendung.
Untergründe von Bordwänden.
Aufgrund der konstruktionsbedingten Eigenschaften ist die Bordwand das schwierigste Objekt für einen langfristig korrosionsgeschützten Lackaufbau. Früher wurden diese Bordwände aus Holz gefertigt, heute wird ausschließlich Aluminium verwendet. Der Trend für die Zukunft ist, resultierend aus der Problematik des Lackierens, ganz klar die pulverbeschichtete Bordwand. Denn hier werden die einzelnen Profilbretter vor dem Zusammenbau beschichtet, d.h. der Nut- und Federbereich wird durch die gleiche Vorbehandlung und Beschichtung geschützt. Sogar die Aluminiumrahmen, mit denen die Bretter eingefasst werden, können pulverbeschichtet werden. Einzig und allein die Griffmulden sind an diesen Bordwänden feuerverzinkt. Wichtig: Bordwände immer nur stehend bearbeiten! In liegendem Zustand ist die Gefahr des Zuschwemmens beim Lackieren im Nut- und Federbereich sehr hoch, und das würde bedeuten, dass der Lackaufbau an den Stellen einreißt und es zu Unterwanderungen kommen könnte.
Untergrundvorbehandlung von Aluminiumbordwänden
Blanke Aluminiumbordwände müssen vor dem Grundieren gründlich gereinigt und ausgeblasen werden. Danach folgt der Schleifvorgang, und zum Schluss wird wieder gründlich gereinigt und ausgeblasen. Der Reinigungsvorgang sollte immer von oben nach unten und mit frischem Reinigungsmittel durchgeführt werden. Gründliches Reinigen und Schleifen sind für einen fehlerfreien Lackaufbau unerlässlich. Die Untergrundvorbehandlung bei pulverbeschichteten Bordwänden ist nicht so zeitintensiv. Hier wird nach dem Schleifen gereinigt und ausgeblasen. Doch auch hier gilt, dass die Vorbehandlung sehr sorgfältig durchgeführt muss. Schwer zugängliche Stellen bei Bordwänden werden in beiden Fällen von Hand mit geeignetem Schleifvlies geschliffen.
Untergrundbeschichtung von Bordwänden.
Bei der Lackierung von blanken Aluminiumbordwänden kann man zwischen einem 2-Schicht-Aufbau, der mit einem zinkchromathaltigen 2K Primer durchgeführt wird, und einem 3-Schicht-Aufbau wählen, der entweder mit einem zinkchromathaltigen oder zinkchromaffreien Primer plus einem Nass-in-Nass Füller durchgeführt wird. Hier wird ein Nass-in-Nass Füller verwendet, weil die Verwendung eines Schleiffüllers einen zu hohen Zeitaufwand bedeuten würde. Der 2-Schicht-Aufbau ist auch nur bei Verwendung eines speziellen Primer möglich. Bei der Lackierung von pulverbeschichteten Bordwänden ist ebenfalls ein 2-Schicht-Aufbau möglich, und zwar mit einem Epoxy Grundierfüller.Die Decklackierung kann mit 2K-Acryl-Decklacken oder mit Basislack plus Klarlack erfolgen. Hier sind den Kundenwünschen keine Grenzen gesetzt.
Untergründe von Kofferaufbauten.
Beim Bau von Nutzfahrzeugen werden Werkstoffe eingesetzt, die ein möglichst geringes Eigengewicht aufweisen. Denn bei einem fertig aufgebauten LKW summieren sich die eingesetzten Werkstoffe zueinem nicht unerheblichen Gesamtgewicht. Dies gilt vor allem für LKW mit Kofferaufbauten, denn hier kommen überwiegend "leichte" Materialien wie z.B. Aluminium, UP-GF oder Plywood zum Einsatz. Kofferaufbauten gibt es in verschiedensten Ausführungen, zum Beispiel lang, kurz, flach, hoch, zwei Türen oder mehr und natürlich aus mehreren Werkstoffen hergestellt.
Untergründe von Kofferaufbauten
So wichtig wie die Auswahl der richtigen Produkte zur Lackierung ist auch das gründliche Vorbereiten der Untergründe vor der Lackierung. Wichtig ist das gründliche Reinigen mit geeigneten Reinigungsmitteln sowie sorgfältiges Schleifen mit den richtigen Schleifpapieren. Die verschiedenen Untergründe erfordern auch unterschiedliche Reinigungsmittel. So verwendet man bei Aluminium- oder Plywooduntergründen ein aggressiveres Mittel als bei UP-GF-Untergründen. Im Falle eines CoiI-Coating beschichteten Aluminiumuntergrundes wird ein milder Silikoneniferner zur Reinigung verwendet, damit die Beschichtung nicht angegriffen wird. Auch die Körnungen der zu verwendenden Schleifpapiere sind unterschiedlich. Bei den Kunststoffuntergründen wie Plywood oder UP-GF wird feineres Schleifpapier verwendet als bei blankem Aluminium. Coil-Coating beschichtetes Aluminium erfordert nur Schleifen mit Schleifvlies.
Untergrundbeschichtung von Kofferaufbauten.
Bei der Lackierung von Kofferaufbauten besteht für den Untergrund Aluminium blank die Möglichkeit, zwischen einem 2-Schicht oder einem 3-Schicht-Aufbau zu wählen. Hier entscheidet der Kunden-wunsch bzw. der Qualitätsanspruch über den Einsatz. Für die Untergründe Coil-Coating, UP-GF und Plywood eignen sich 2-Schicht-Aufbauten, da hier der Untergrund bereits beschichtet ist bzw. aus Kunststoff besteht. Eine Grundierung ist nur im Falle einer Beschädigung der Coil-Coating Beschichtung erforderlich. Die Decklackierung erfolgt mit den bekannten Decklackserien. Nicht selten treffen wir auch hier Metallic-Lackierungen.
Untergründe von Tank- und Siloaufbauten.
Bei der Lackierung von Tank- und Siloaufbauten treffen wir z.B. auf Stahl und Aluminiumuntergründe, die beide in gestrahlter bzw. nicht gestrahlter Form auftreten können. Ein weiterer Untergrund wäre unpolierter Edelstahl. Alle genannten Untergründe sind problemlos zu beschichten. Auch hier gilt, dass es Anbauteile aus verzinktem Stahl geben kann. Tank- oder Siloaufbauten aus poliertem Edelstahl benötigen keine Beschichtung. Es handelt sich hier auch um einen kritischen Untergrund, was die Lackierung angeht. Außerdem würde es keinen Sinn machen, da diese polierten Tanks optisch sehr schön sind.
Untergrundvorbehandlung von Tank- und Siloaufbauten.
Die Vorbehandlung der Untergründe ist auch bei der Lackierung von Tank- und Siloaufbauten sehr wichtig. Die Arbeitsschritte (Reinigen, Schleifen, Reinigen) finden sich auch hier wieder. Bei den nicht gestrahlten Untergründen wie auch bei unpoliertem Edelstahl wird nach dem Vorreinigen gründlich geschliffen und anschließend gründlich nachgereinigt. Haben wir es mit gestrahlten Untergründen zu tun, wird nach dem gründlichen Ausblasen der Strahlmittel gereinigt und anschließend sorgfältig trocken geblasen. Falls notwendig, können eventuelle Verunreinigungen unter Zuhilfenahme von Schleifpapier beseitigt werden.
Untergrundbeschlchtung von Tank- und Siloaufbauten 2 - Schicht Aufbau.
Um eventuelle Fehlstellen bei der Produktion von Tank- und Siloaufbauten (z.B. Schweißnähte) zu egalisieren, verwendet man Mipa P99 Spachtel. Bei der eigentlichen Beschichtung besteht die Möglichkeit, für ungestrahlte Aluminium- und Stahluntergründe bzw. auch gestrahlten Stahl verschiedene 2-Schicht-Aufbauten einzusetzen. Ansonsten bietet sich die Möglichkeit, für alle Untergründe verschiedene 3-Schicht-Aufbauten anzuwenden. Im Füllerbereich kann man zwischen einem Nass-in-Nass Füller und einem Schleiffüller wählen. Hier wird sehr oft auf Untergrundbeschichtung von Tank den Schleiffüller zurück gegriffen, da ein Nass-in-Nass Arbeitsverfahren auf den doch relativ rauhen Untergründen nicht immer ein gutes Lackierergebnis bringt.
Untergründe von Containeraufbauten.
Die Muldenfahrzeuge sind wohl diejenigen unter den Nutzfahrzeugen, die am meisten beansprucht bzw. strapaziert werden. Da es bei diesen Fahrzeugen auf Stabilität ankommt und nicht so sehr auf Leichtbauweise, haben wir es bezeichnenderweise mit Stahluntergründen, die in gestrahlter oder ungestrahlter Form vorliegen können, sowie mit Untergründen aus Hartaluminium zu tun. Hartaluminium kommt überwiegend in unbehandelter Form vor. Bei der Lackierung von Muldenfahrzeugen ist die Nachfrage nach robusten, haltbaren Beschichtungen groß.
Untergrundvorbehandlung von Muldenfahrzeugen.
Bei der Vorbereitung zur Lackierung gilt für nicht gestrahlte Untergründe das allgemeingültige Prinzip, und zwar gründlich Reinigen, danach gründlich Schleifen und anschließend sorgfältig Nachreinigen. Der einzige Unterschied zwischen der Vorbereitung von Stahl und der von Aluminium liegt in der feineren Körnung des Schleifpapiers beim Schleifen von Aluminium. Für gestrahlte Stahluntergründe bzw. eventuell vorkommende Aluminiumuntergründe gilt wiederum gründliches Ausblasen der Strahlmittel, Reinigen und anschließendes sorgfältiges Trockenblasen der Oberfläche. Falls notwendig, können auch hier eventuelle Verunreinigungen unter Zuhilfenahme von Schleifpapier beseitigt werden.
Untergrundbeschichtung von Muldenfahrzeugen.
Bei der Lackierung von Muldenfahrzeugen sind für den Untergrund Hartaluminium ein 2-Schicht-Aufbau und verschiedene 3-Schicht-Aufbauten möglich. Eine Unterscheidung zwischen gestrahlt und ungestrahlt wird hier nicht getroffen, da dieser Untergrund sehr selten in gestrahlter Form auftritt. Für den Fall wäre einer der genannten 3-Schicht-Aufbauten zu empfehlen. Für gestrahlte und ungestrahlte Stahluntergründe eignen sich verschiedene 2-Schicht- und 3-Schicht-Aufbauten. Hier entscheiden auf jeden Fall Untergrundbeschaffenheit, Kundenwunsch und Qualitätsanspruch über den Einsatz des in Frage kommenden Systems. Für die Decklackierung gilt wieder das gleiche wie für die vorher erwähnten Objekte. Auch hier wachsen die Wünsche nach einer anspruchsvollen Lackierung.
Untergrundvorbehandlung bei der Lackierung von Bussen.
Ein ganz spezielles Thema im Bereich der Nutzfahrzeuglackierung ist die Lackierung von Bussen. Dieser Bereich hebt sich etwas ab von den übrigen, da der Qualitätsanspruch bei der Buslackierung nicht selten den der PKW Lackierung erreicht, ja sogar übertrifft. Bei der Lackierung von Bussen geht es um folgende Untergründe:
Stahl und verzinkter Stahl (z.B. Blechhaut außen), Aluminium (z.B.Klappen) und UP-GF (z.B. Vorderteil, Heckteil, Dach). Somit finden wir verschiedene Untergründe anmögliche Untergründe einem Objekt, d.h., Ziel ist es, ein System bei der Lackierung von Bussen anzubieten, das aus möglichst wenigen Produkten besteht. Untergrundvorbehandlung bei der Lackierung von Bussen. Die Untergrundvorbehandlung bei der Buslackierung erfolgt ziemlich einheitlich. Auch hier gilt der gewohnte Arbeitsablauf Reinigen, Schleifen, Reinigen. Die Untergründe Stahl, verzinkter Stahl und Aluminium werden mit einem Entfettungsmittel gereinigt, anschließend geschliffen und dann wieder mit Entfettungsmittel nachgereinigt. UP-GF wird mit einem milderen Reinigungsmittel gereinigt, mit einer feineren Körnung als Stahl geschliffen und anschließend wieder mit Reinigungsmittel nachgereinigt. Es ist wichtig, UP-GF nicht zu grob zu schleifen da man sonst die Oberfläche zerstört und es somit zu Störungen in der Lackierung kommen kann.
Spachtelarbeiten bei der Buslackierung.
Bei der Produktion von Bussen entstehen an den Busaußenseiten Fehlstellen (z.B. Schweißnähte, überlappungsstellen), die mit Polyester Spachtel egalisiert werden müssen. Nur mit dem Einsatz von Füller alleine wären diese Spuren der Produktion nicht zu beseitigen. Es ist unbedingt erforderlich, Spachtelstellen mit feinem Schleifpapier nachzubereiten, damit sich keine Schleifriefen in der fertigen Lackierung abzeichnen. Bei der Lackierung von Bussen ist es aufgrund der verschiedenen Untergründe an einem Objekt wichtig, ein einfaches und überschaubares System anzubieten. Aus diesem Grund beschränkt sich dieses System auf eine Grundierung für alle blanken metallischen Untergründe. Diese wird mit einem Schleiffüller überarbeitet, der auf das gesamte Objekt aufgetragen wird, also auch auf UP-GF. Bei der Buslackierung werden nur Schleiffüller eingesetzt, damit die Endlackierung hundertprozentig glatt verspannt. Nachdem der Füller geschliffen wurde, erfolgt die Decklackierung mit allen gängigen Decklacksystemen. Der Einsatz von Metallic- bzw. Effektlackierungen ist hier an der Tagesordnung. In der Produktion wird sogar schon ein beachtlicher Anteil Wasserbasislacke verwendet.
Designlackierung.
Ein gerade für die Buslackierung wichtiger Bereich ist die Designlackierung. Diese Lackierungen werden meist aufgrund der kürzeren Wartezeiten zwischendurch mit Basislacken durchgeführt. Das heißt, Grundfarbe und Designfarben werden als Basislacke aufgetragen und nachdem ablüften mit Klarlack überlackiert. Der Auftrag der Grundfarbe oder des Designs erfolgt auch schon mal in 2K-Acryllack, die langen Wartezeiten zwischendurch jedoch machen diese Arbeitsweise nicht besonders populär. Für die Designlackierung empfiehlt sich die Verwendung von speziellenZiellinienbändern, die die Abdeckarbeiten vereinfachen.
1.Wie werden Härter für Polyesterspachtel und Polyesterharz dosiert/angemischt?
Dosierempfehlung für Härterpasten BPO (Benzoylperoxid Gemisch) bei Polyesterspachtel- oder Polyesterharz.
Im Durchschnitt werden 2-3% Härter zum Polyesterspachtel zugegeben. Der Spachtel wird portionsweise angemischt bzw. nur so viel, wie für die Reparatur erforderlich. Nach dem gleichmäßigen vermengen der Komponenten muss der angemischte Spachtel zügig verarbeitet werden. Die Rotfärbung des Härters darf in der angemischten Spachtelmasse nicht mehr zu sehen sein. Durchblutungsgefahr
2.Wie wird Polyesterspachtel und Polyesterharz verarbeitet?
Der angemischte Spachtel wird auf die Reparaturstelle aufgetragen. Als Spachtelwerkzeug kann ein Gummispachteloder ein Japanspachtel verwendet werden. Die optimale Umgebungstemperatur beträgt 20°C bei einer Luftfeuchtigkeit von 50%. Bei Temperaturen unter 10°C sollte nicht gespachtelt werden. Nach ca.30 Minuten Trocknungszeit kann geschliffen werden bzw. der nächste Verarbeitungsschritt erfolgen.Wichtig: Produktinformationen des Herstellers beachten. Bei größeren Dellen ist der Arbeitszyklus zu wiederholen.
3. Definition Smart-und Spot Repair
Zunehmend werden im Bereich der Autoreparatur kostengünstig Lackierungen geringeren Umfangs, so genannte„Spot- Repair“ oder auch „Smart-Repair“-Lackierarbeiten, angeboten. Häufig werden diese Arbeiten dann außerhalb der klassischen Fahrzeugreparatur-Lackierbetriebe durchgeführt, zum Beispiel in Vertragswerkstätten, freien Reparaturbetrieben, Verkaufsräumen oder auch auf Parkplätzen von Bau-und Supermärkten.
Spot Repair“ bezeichnet eine besondere Reparatur-Lackiermethode, bei der die Reparatur auf die Schadstelle begrenzt bleibt. Die an sich übliche komplette Beschichtung des Reparaturteiles mit Klarlack ist dabei nicht vorgesehen. Die Spot Repair-Methode ist in ihrer Grössenordnung festgelegt, sie eignet sich Verfahrens bedingt für die Lackreparatur maximal einer Schadstelle pro Fahrzeugteil.
Als Spot-Repair wird dabei jeder Sprühauftrag von Beschichtungsstoffen verstanden, also auch die Verwendung vonLacksprühdosen.
Grösse der Spot-Repair Fläche:
Die Grösse des Schadens bestimmt die zu lackierenden Fläche. Die Grösse einzelner kleiner Lackschäden sollte maximal 3,5 cm Länge bzw. Durchmesser nicht überschreiten. Die insgesamt lackierte Fläche darf DIN-A4 Grösse je Schaden nicht übersteigen, und es darf maximal eine Schadstelle pro Fahrzeugteil lackiert werden.
4. Beispiel eines Lackieraufbau´s:
Vorbereitung mit Autospachtel und 2K-Füller. Die zu lackierende Fläche ist vor jedem Arbeitsgang mit Silikonentferner zu reinigen und zu entfetten. Schadhafte Stellen Rostfrei mit Schleifpapier trocken schleifen.
Empfehlung: Schleifscheibe P80 Körnung. http://www.alles-im-lackshop.de/schleifscheibe-6-loch-p80.html
Füllspachtel:
Für eventuelle Spachtelarbeiten kann der Mipa P99 Multi Star PE-Autospachtel verwendet werden. http://www.alles-im-lackshop.de/mipa-p99-polyesterspachtel.html
Nach Trocknung der Spachtelstellen mit Exzenterschleifer (Schleifpapier P80) trocken schleifen. Die zu lackierende Fläche mit Schleifpapier P360 / 400 matt schleifen. Bei Spachtelarbeiten auf NE-Metalloberflächen (z.B. Aluminium oder verzinkten Oberflächen kann vor dem eigentlichen Spachteln mit einem 2K-Haftgrund (säurefrei) vorgrundiert werden.http://www.alles-im-lackshop.de/2k-haftgrund-saeureprimer-2k-haerter.html
Nach der Grundierung die zu lackierende Fläche mit 2K-HS-Füller füllern. http://www.alles-im-lackshop.de/2k-hs-acrylfiller-fuller-inkl-harter.html
Nach Trocknung mit Schleifpapier P400 trocken oder P600 naß bei Einschicht-Decklackierungen schleifen. Bei 2-Schicht-Decklackierungen wird die Verwendung von Schleifpapier P500 trocken oder P800 naß empfohlen.
Nach der Vorbereitung erfolgt der Einschicht- oder Zweischicht- oder Dreischichtaufbau. Die Schlussbeschichtung bildet der 2K Klarlack z.B. CS85 von mipa http://www.alles-im-lackshop.de/mipa-klarlack-harter.html
Bedeutung Einschicht:
…bedeutet nur ein Lackmaterial als Deck-und Schlussbeschichtung.
Bedeutung Zweischicht:
…bedeutet, dass nach dem Baislack noch eine zweite Klarlackbeschichtung erfolgen muss.
Bedeutung Dreischicht:
…bedeutet, hier wird zuerst ein Grundfarbton als erste Schicht und dann der Basislack als zweite Schicht und der Klarlack als dritte und auch Schlussbeschichtung auflackiert.